Wildes Wolnzach Wissen: Neunkräutersuppe – die Powersuppe zum Frühlingsstart

Traditionell bei Katholiken bekannt als Gründonnerstagssuppe

 

Die Hintergrundgeschichte:

Germanen und Kelten lebten von und mit der Natur! Sobald die ersten Kräuter durch die Sonne gelockt, das erste Grün hervorbrachten, machten die Menschen sich dieses selbstverständlich gleich zu Nutze! Die grüne Frühlings-Kraftsuppe stärkte also bereits unsere Vorfahren.

Der Gründonnerstag fällt in den Frühling. Das Wort „Grün“ im Namen von „Gründonnerstag“ ist allerdings eine Ableitung von „greinen, weinen“, nicht von der Farbe Grün. Symbolisch erinnern Christen seit dem Mittelalter in der Karwoche mit dem Brauch der „Gründonnerstagssuppe“ an das bittere Leiden Jesu Christi. Sie bereiten die Suppe leicht bitter zu. Wenn die Anteile von Löwenzahn, Wegwarte oder Weidenröschen dominieren entsteht der bittere Geschmack in der Suppe.

Die Fakten:

Der Brauch eine „Gründonnerstagssuppe“ oder „Neunkräutersuppe“ zu kochen, erfreut sich derzeit wieder durch große Beliebtheit.

Durch die Kräuter erhält die Suppe ihre grüne Farbe. In den Wildkräutern aber sind die Inhaltsstoffe bis zu 100-fach höher konzentriert als in den Zuchtformen unserer Gemüsepflanzen. Geballte Kraft steckt in den Wildpflanzen! So kurbeln beispielsweise Bitterstoffe den Stoffwechsel an, Senföle wirken desinfizierend, Saponine und Schleimstoffe wirken u.a. entzündungshemmend und verdauungsfördernd, usw. Ob Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente, wir können nur profitieren! Die Kraft, die Pflanzen im Frühling für ihr Wachstum mobilisieren, dienen uns für unsere Frühjahrspower!

Lust bekommen zum Kochen? – Hier das Rezept:

Neunkräutersuppe

Zutaten für 4 Personen:

1-2 Zwiebeln
1 Knoblauchzehe**
1 kleine Karotte (nach Wunsch – Basisgemüse)
1 kleines Stück Sellerieknolle* (nach Wunsch – Basisgemüse) oder Pastinake
1 Kartoffel, 100-150 g (nach Wunsch – Basisgemüse)
2 EL Butter
1 l Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
etwas Sahne
9 verschiedene Wildkräuter oder Gartenkräuter, davon je 1 Handvoll.

Zubereitung:

Zwiebeln klein hacken, Knoblauchzehe klein schneiden, mit Messerrücken zerdrücken, salzen, Butter im Topf erhitzen (nicht zu heiß), Zwiebeln und später Knoblauch andünsten. Gemüsebrühe aufgießen. Ist eine sämige Suppe erwünscht, Basisgemüse zufügen, köcheln lassen, pürieren. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss, etwas Sahne abschmecken. Neun Kräuter mit Wiegemesser klein wiegen, kurz vor dem Servieren in die Suppe geben. Mit Gänseblümchenblüten verzieren.

Als Suppeneinlage schmecken Käs-Pressknödel. – Deftiges Bauernbrot, geröstete Brotwürfel oder grüne Semmel passen ebenfalls sehr gut zu dieser Suppe.

 

Mögliche Wildkräuter:

Bärlauch*, Brennnessel*, Löwenzahn*, Gundelrebe, Wilde Rauke, Brunnenkresse, Gänseblümchen*, Sauerampfer, Kleiner Wiesenknopf, Giersch, Taubnessel, Spitzwegerich*, Vogelmiere, Weidenröschen, Melde, Schaumkraut, Wegwarte*, Schafgarbe*, Tripmadam, Portulak, Beifuß*.

Mögliche Gartenkräuter:

Kerbel, Petersilie, Dill, Pimpinelle, Zitronenmelisse, Kresse, Thymian, Salbei, Liebstöckel, Ysop

*Achtung für Allergiker!
**Knoblauch kann entfallen, wenn Bärlauch verwendet wird.

 

ACHTUNG: Verwende nur Wildkräuter, die du zu 100 % kennst!

Viel Freude beim Nachkochen, gutes Gelingen und guten Appetit!

 

FROHE OSTERN wünscht Eure

 

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