Wildes Wolnzach Wissen: Im März geht es um das Küchen- und Heilkraut „Märzveilchen“
In unserer Blogreihe in Wildes Wolnzach Wissen geht es mit einem Duft- und Heilkraut weiter:
Märzveilchen
Wohlriechendes Veilchen, Duftveilchen
botanisch: Viola odorata
Ein Duft-, Küchen- und Heilkraut
Der wissenschaftliche Name „Viola“ bedeutet Veilchen, der Beiname „odorata“ sagt aus, dass es wohlriechend ist.
Volksheilkunde: Veilchensirup oder Veilchentee wirken bei Husten, Asthma, Bronchitis, bei rheumatischen Fingergelenksbeschwerden, nervöser Unruhe und Schlaflosigkeit bei Kindern und Erwachsenen. Violasalbe kannst du bei Akne und anderen Hautproblemen einsetzen. Verhärtete Narben können mit der Salbe geschmeidiger werden. Einer der Inhaltsstoffe, die Salicylsäure, kann dazu beitragen, Kopfschmerzen zu lindern.
Küche: Die Blüten lassen sich zu feinem Sirup für Desserts, Torten und Nachspeisen verarbeiten. Auch kandierte Blüten schmecken auf Nachspeisen etc. oder auch auf Plätzchen. In Tee kannst du sowohl Wurzeln und Blätter als auch die Blüten verwenden. Veilchenblätter und Blüten schmecken auch in Salat und Suppe.
Standort: Das Veilchen liebt feuchte Erde, humosen Boden im Halbschatten, gern unter Hecken und lichten Laubholz.
Verbreitung: Die Ausbreitung von Veilchen ist bei passendem Standort extrem, über Ausläufer genauso wie über Samen.
Blätter: Die Blätter sind einzelstielig, nieren-, ei- bzw. herzförmig, weich.
Blüten: Von den fünf Blütenblättern zeigen zwei wie Öhrchen nach oben, drei nach unten. Die Blüten duften stark. Sie stehen einzeln auf behaarten Blütenstielen.
Blütezeit Februar bis April. Einzelblüten kannst du das ganze Jahr über finden.
Wissenswert: Wegen des starken süßlichen Dufts wird die Veilchenblüte für die Parfüm- und Seifenherstellung verwendet, auch Hand- und Gesichtscreme und -Salbe lässt sich gut mit Viola herstellen. Bienen freuen sich über den Frühlingsboten und genauso freut sich die Raupe des Kaisermantels über gutes Futter. Der Kaisermantel zählt zu den schönsten Schmetterlingen unserer Breiten. Veilchen sind wunderbare Bodendecker. Wer zuviel davon hat, kann sie beim Jäten gleich mit in die Küche nehmen!
Schon Johann Wolfgang von Goethe hat ein Gedicht über das Veilchen geschrieben. Die Lieblingsblumen der Kaiserin Elisabeth (Sissi) waren die Veilchen. Ihre Lieblingssüßigkeit, kandierte Veilchenblüten, in einer kleinen Dose, hatte sie diese stets als Naschwerk parat. Sissi zu Ehren wird heute in Österreich noch Veilchen-Eis hergestellt.
Verwechslungsgefahr: Blätter mit denen der Haselwurz (giftig!). Blätter und Blüten mit anderen Veilchenarten wie Wald-,Hain- oder Hundsveilchen, jedoch besitzt keine andere Art den Duft. Blätter mit Ackerstiefmütterchen oder mit kultivierten Stiefmütterchenarten.
ACHTUNG wichtig (möglicherweise überlebenswichtig): Nimm nur das Kraut mit in die Küche zum Verzehr, bzw. setze nur das als Hausmittel ein, welches du zu 100 % kennst bzw. deren Wirkung nachweislich ist! Wenn erwünscht, stehe ich gerne mit Rat zur Seite.
Rezept für kandierte Veilchenblüten:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für das Kandieren
- 1 Eiweiß, ca. 300 g Puderzucker, ca. 50 Veilchenblüten frisch gepflückt. Schlage das Eiweiß nur leicht schaumig. In einer anderen Schüssel hast du den Puderzucker. Nimm eine Pinzette und ziehe jeweils eine Veilchenblüte zuerst durch das Eiweiß, anschließend bestäube es mit Puderzucker. Auf einem Gitter ev. mit Küchentuch kannst du die Blüten trocknen lassen (mindestens 1 Std.), anschließend sind sie ca. 1 Jahr in einer Dose haltbar.
- 1/8 l Zucker, 300 g Zucker, ca. 50 Veilchenblüten frisch gepflückt. Koche den Zucker und löse ihn somit im Wasser auf. Nimm die Lösung vom Herd und gib die Veilchenblüten hinein, tauche sie unter. Lass sie einen Tag stehen. Am nächsten Tag kannst du die Blüten mit einem Sieb aus der Zuckerlösung heben, etwas abtropfen lassen und auf Backfolie an einem passenden Ort einige Tage austrocknen lassen.
Viel Freude in und mit der Natur wünscht euch eure