Wildes Wolnzach Wissen: Im Februar geht es um das Hahnenfußgewächs „Gewöhnliches Scharbockskraut“

In unserer Blogreihe in Wildes Wolnzach Wissen geht es weiter mit unserem Februarbeitrag:

Gewöhnliches Scharbockskraut

Feigwurz

botanisch: Ranunculus ficaria

Die „Vorfrühlings-Vitamin-C-Bombe“ unter den Küchenkräutern

Ernte: Nur junge Blätter vor der Blüte!

Gewöhnliches Scharbockskraut „Ranunculus ficaria“

Der botanische Name „Ranunculus“ steht für Hahnenfußgewächs, der Beiname „Ficaria“ für „Feigwurz“. Scharbockskraut gehört zur Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse.

Küche: Die jungen, fettig glänzenden Blätter passen gut in Wintersalate oder Aufstriche, die stärkehaltigen Brutknöllchen schmecken eingelegt in Essig als Kapern.

Volksheilkunde: Blätter und Brutknöllchen vor der Blüte geerntet wirken durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt gegen Skorbut, also gegen den Scharbock. Diese Vitamin-C-Bombe schützt vor allem das Zahnfleisch und die Gelenke.

Standort:  Das Scharbockskraut bevorzugt nahrhaften, feuchten Boden im Halbschatten.  Nach der Blüte zieht sich die Pflanze zurück. Die Knöllchen kommen im Sommer dank deren Wasservorräte gut mit Trockenheit zurecht.

Verbreitung: Das Scharbockskraut sorgt mit Ausläufer und Selbstaussaat für die Vermehrung. Die Pflanzen können problemlos geteilt werden. Auch Ableger wachsen zügig an.

Blätter: Die herzförmigen, glattrandig bis leicht gezähnten Blätter sind essbar – vor Beginn der Blüte! – Sie sehen fettig, speckig, geädert aus und quietschen beim Anfassen.

Gewöhnliches Scharbockskraut „Ranunculus ficaria“

Blüte:   Die Blütenblätter sind goldgelb, strahlenförmig angeordnet in unterschiedlicher Zahl. Die ersten Blüten können schon im Februar zum Vorschein kommen.

Besonderheit: Die unterschiedliche Anzahl der Blütenblätter. Du findest Blüten mit fünf und mehr, ja bis zu zwölf Blütenblätter vielleicht nebeneinander. Eine Laune der Natur!

Pflege: Unter Bäumen und an feuchten Plätzen. Sehr pflegeleicht.

Wissenswert: Grundsätzlich sind Hahnenfußgewächse giftig. Das Gewöhnliche Scharbockskraut ist ein Hahnenfußgewächs. Deshalb ist es äußerst wichtig, dass du die Blätter nicht mehr verzehrst, sobald die Blüten ansetzen. Mit Wuchs der Blüte nimmt der Gehalt am Toxin Protoanemonin nach und nach zu.

Die Brutknöllchen nahmen in früheren Jahrhunderten Seefahrer mit auf die Reise. Sie wurden auf den Schiffen in Behältern immer wieder zum Austrieb gebracht zum Verzehr. Ein wichtiger Schutz gegen Skorbut.

Die Brüder Van Eyck, die den Flügelaltar der St.-Bavo-Kathedrale in der Hafen- und Seefahrerstadt Gent malten, haben eigens eine Scharbockskrautblüte auf einem Bild als Wertschätzung verewigt.

Verwechslungsmöglichkeit: Blätter mit denen der Haselwurz, Blüten mit verschiedenen anderen Hahnenfußgewächsen des Vorfrühlings wie Winterling oder gelbes Buschwindröschen, Blätter und Blüten mit der Sumpfdotterblume. Diese ist aber größer, blüht erst April-Mai. Blätter und Blüten all dieser Pflanzen sind keinesfalls essbar.

ACHTUNG wichtig (möglicherweise überlebenswichtig!):  Nimm nur das Kraut mit in die Küche zum Verzehr, welches du zu 100 % kennst! Wenn erwünscht, stehe ich gerne mit Rat zur Seite.

Viel Freude in und mit der Natur wünscht euch eure

 

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